Vorweg: RevierSport hat die "Elf der Regionalliga-West-Saison 2021/2022" in einem 3-4-3-System zusammengestellt. Heißt: Einen Torwart, drei Innenverteidiger, zwei zentrale Mittelfeldspieler, zwei Außen - rechts uns links - sowie drei Stürmer. Und: Wir haben auch einen "Trainer der Saison" gekürt.
Anmerkung: Sechs Spieler, die in der RevierSport-Hinrunden-Elf dabei waren, haben es auch in die beste Elf der Saison 2021/2022 geschafft.
Die RevierSport-Elf der Regionalliga-West-Saison 2021/2022 im Überblick:
Tor
Maximilian Schulze Niehues (Preußen Münster): Mit 24 Gegentoren stellte der SCP mit Abstand - nur Wuppertal hat 28 Gegentreffer kassiert, alle anderen Teams mindestens 30 Gegentore - die beste Defensive der Liga. Das ist auch ein großer Verdienst des Preußen-Urgestein Maximilian Schulze Niehues, der in 31 Einsätzen 18 Mal das Tor sauber hielt. Seit 2011 spielt der 33-Jährige für die "Adlerträger" und diese können froh sein, dass Schulze Niehues seinen Vertrag verlängerte und weiter im SCP-Kasten stehen wird.
Abwehr
Marcel Hoffmeier (Preußen Münster): Wie schon bei der Nominierung der Hinrunden-Elf, können wir uns jetzt auch nur wiederholen: Münsters Hoffmeier und Essens Daniel Heber sind die besten Abwehrspieler der Regionalliga West. Während Heber mit RWE in Liga drei in Zukunft mitmischen wird, zieht es Hoffmeier gar in die 2. Bundesliga zum SC Paderborn - RevierSport berichtete.
Daniel Heber (Rot-Weiss Essen): Extrem schnell, extreme Sprungkraft, extrem gutes Auge, extrem wichtiger Spieler für den Meister der Regionalliga West: Die RWE-Verantwortlichen haben Heber nicht umsonst mit einem Vertrag bis zum Sommer 2025 ausgestattet.
Kevin Pytlik (Wuppertaler SV): Der 24-Jährige gehört zweifelsohne zu den besten Innenverteidigern der Liga. In der Hinrunde galt er noch als große Überraschung, in der Rückrunde bestätigte er seine Leistungen. Er ist schnell, giftig und enorm kopf- sowie zweikampfstark. Wenn er diese Leistungen bestätigt, dann dürfte es nur eine Frage der Zeit sein bis höherklassige Vereine auf den gebürtigen Polen aufmerksam werden. Dann könnte er den Weg von Heber in Liga drei oder gar Hoffmeier in die 2. Liga gehen.
Mittelfeld
Nils Winter (Rot-Weiß Oberhausen): 30 Spiele, vier Tore und neun Vorlagen und das als ein Rechtsverteidiger, der seinen Part sehr offensiv interpretiert. Deshalb haben wir Winter, wie auch schon in der Hinrunden-Elf auf die rechte Mittelfeldseite beordert. Ein absoluter Leistungsträger in Oberhausen!
Suheyel Najar (Fortuna Köln): Der vielleicht beste Fußballer der Regionalliga West. 38 Spiele, 20 Vorlagen und neun eigene Treffer: kein Wunder, dass der 26-Jährige die Fortuna Richtung Drittligist SV Wehen Wiesbaden verlässt. Wenn er weiter so zaubert und sein extrem gutes Auge für die Mitspieler beibehält, kann er auch die 3. Liga rocken. Ein toller Fußballer!
Nicolai Remberg (Preußen Münster): Er ist erst 21 Jahre alt und schon ein top Mann bei den Preußen. Diese können sich glücklich schätzen, dass Remberg einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024 besitzt. Trotzdem: höherklassige Vereine haben schon die Fühler nach ihm ausgestreckt. SCP-Sportchef Peter Niemeyer erklärte ihn zwar für "unverkäuflich", doch nach dem Nicht-Aufstieg dürften die Karten neu gemischt werden. Ein Juwel im Preußen-Team, der Münster vielleicht noch einiges an Geld einbringen könnte.
Isaiah Young (Rot-Weiss Essen): Neun Tore und 14 Vorlagen, diese Statistik weckt Begehrlichkeiten. Nach RS-Informationen liegen Young mehrere Angebote aus der 2. Bundesliga vor. Doch scheinbar ist das letzte Wort noch nicht gesprochen und Young hat - Stand: 16. Mai 2022 - auch noch bei keinem Verein einen Arbeitsvertrag unterschrieben. Der 24-jährige Essener Ausnahmekönner wurde auf der RWE-Aufstiegsparty von den Fans im wahrsten Sinne des Wortes auf Händen getragen. Vielleicht ist diese Aufstiegsparty noch die kleine RWE-Chance, um Young zum Verbleib an der Hafenstraße umzustimmen.
Angriff
Henok Teklab (Preußen Münster): Nicht nur Innenverteidiger Marcel Hoffmeier konnte sich durch starke Leistungen in den Fokus anderer Vereine spielen, sondern auch Henok Teklab. Der 23-jährige Rechtsaußen ist eine der positiven Überraschungen der Saison und wurde erst jüngst von den Fans zum Preußen-Spieler des Monats April gewählt. Im vergangenen Juli wechselte Teklab von Bayern Alzenau nach Münster und war im Westen ein unbeschriebenes Blatt. Seine Bilanz seitdem ist beeindruckend: 36 Regionalliga-Spiele, sieben Tore und 13 Vorlagen. Damit ist er der Top-Scorer des Vize-Meisters. Nach RevierSport-Informationen sind die SpVgg Greuther Fürth, Fortuna Düsseldorf und der SC Paderborn heiß auf die Dienste des Flügelflitzers, auch Vereine aus der 3. Liga sollen bereits ihr Interesse bekundet haben. Nach Informationen dieser Redaktion möchte Teklab den nächsten Schritt machen. In der Seniorenlaufbahn spielte der Außenstürmer nie länger als eine Saison für seinen jeweiligen Klub.
Simon Engelmann (Rot-Weiss Essen): Er ist der erfolgreichste Regionalliga-Stürmer aller Zeiten. Damit dürfte alles gesagt sein. Oder brauchen Sie noch mehr Argumente? 38 Spiele, 24 Tore! Engelmann holte sich zum vierten Mal in Folge die Torjägerkanone in der Regionalliga West. Er ist eine Art "Robert Lewandowski der Regionalliga". Nun geht der 33-Jährige in seine Premieren-Saison in Liga drei. Bleibt abzuwarten, ob Engelmann auch eine Etage höher für Essen in vielen Spielen "regeln" wird.
Tim Köther (Fortuna Düsseldorf II): Der 21-Jährige, der bevorzugt über die linke Seite angreift, hat sich mit seinen tollen Leistungen für einen Vertrag in der 2. Bundesliga empfohlen. Köther unterschrieb beim 1. FC Heidenheim. Sechs Tore und zwölf Vorlagen in 30 Einsätzen sorgten dafür, dass der pfeilschnelle, trickreiche, wuselige Köther ins Rampenlicht rückte. Und nun schaffte er es auch in die RevierSport-Elf der Regionalliga West der Saison 2021/2022.
Trainer
Christian Neidhart (ehemals Rot-Weiss Essen): Als Trainer dieser Elf konnte nur Christian Neidhart infrage kommen. Er ist Essens Aufstiegstrainer! Er sorgte mit dafür, dass RWE nach 14-jähriger Abstinenz in den Profifußball zurückkehrt. Dass er zwei Spieltage vor Schluss entlassen wurde, sollte dabei auch keine Rolle spielen. Seine Bilanz in der Zeit als RWE-Coach ist außergewöhnlich. 89 Spiele, 62 Siege, 18 Remis, 9 Niederlagen, 217:75 Tore, 204 Punkte: Macht einen Schnitt von 2,29 Zählern pro Partie. Christian Neidhart hat eine fabelhafte Statistik als RWE-Coach vorzuweisen. Noch mehr: die beste der Vereinsgeschichte! Und nun hat er sich auch den Titel "RevierSport-Trainer der Regionalliga-West-Saison 2021/2022" geholt.